Geschichte der Gränchner Chürbisnacht

Im Herbst 1996 war es, als der damaligen Leiterin des Amtes für Kultur, Iris Minder, die leuchtenden orangenen Kürbisse auf den Feldern auffielen. Was bis anhin als Schweinefutter abgetan wurde, bahnte sich langsam den Weg in die kreativen Küchen. In einer schlaflosen Nacht wurde die Idee geboren, für Grenchen in der dunklen Jahreszeit ein Lichterfest zu organisieren, ein Fest zu Ehren dieser leuchtenden Beere. Minder fand sehr schnell begeisterte Mitkämpfende, die sich engagiert einbrachten, um so ein Lichterfest zu organisieren. Man war sich einig, dass es ein sinnlicher Anlass werden sollte, der sich von dem ebenfalls aufkommenden Halloween abgrenzen sollte. Alle zu einem Volksfest gehörenden Elemente wie Musik, Tanz, Feuer, Markt, Lichter, Essen und Umzug wurden von diesem rührigen Chürbisnachtkomitee, den Chürbisgeistern, mit unendlich viel Herzblut geplant und durchgeführt. Ja, es wurden sogar ein Abzeichen kreiert und ein Chürbisnachtlied komponiert. Quartierbewohner stellten riesengrosse Lichterbilder für den Umzug her, ganze Schulklassen bereiteten sich für den Umzug vor und schnitzten Räbelichter, Vereine, Bauern und Einzelpersonen verkauften an liebevoll dekorierten Ständen alles, was mit Kürbis zu tun hatte, es gab musikalische Darbietungen und ein Metzger kreierte eine eigene Kürbisbratwurst. Der Zivilschutz war sofort bereit zu unterstützen, der Werkhof engagierte sich, ja die ganze Stadt unterstützte die Geburt der Gränchner Chürbisnacht. Man kam überein, die Chürbisnacht jährlich am letzten Freitag im Oktober durchzuführen.   Und so fand dann am 31. Oktober 1997 die allererste Chürbisnacht Grenchen statt. Und nicht nur die ganze Stadt auch der Himmel standen hinter diesem Lichterfest. Schönstes Wetter, strahlende Gesichter, ein übervoller Marktplatz und sich gegenseitig auf die Füsse tretende Zuschauer beim Lichterumzug waren der Dank für die immense Arbeit der Chürbisnacht-Pioniere. Die zweite Chürbisnacht wurde völlig verregnet. Und trotzdem waren sich die Chürbisgeister sicher, dass es weitergehen wird, weil das Fest hält, was es verspricht: Eine Tradition zu werden.   Am 28. Oktober 2022 feierte die Gränchner Chürbisnacht bereits den 25. Geburtstag, ist gewachsen und gediehen. Zu verdanken ist dies all den engagierten ehrenamtlichen Kämpferinnen und Kämpfern für die Chürbisnacht, für Grenchen. Und es ist das eingetreten, was sich die Initiantin 1996 gewünscht hat: Die Gränchner Chürbisnacht ist zu einem Volksfest geworden, zu einer Grenchner Tradition, die für die neuen Generationen «schon immer» da gewesen ist.   

Text von Iris Minder, «Ur-Mutter» der Gränchner Chürbisnacht